1852 wird Dr. Isaac Lifschütz im heute weissrussischen Pinsk geboren. Im Alter von 18 Jahren studierte er zunächst in der Schweiz und dann an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er 1884 zum Doktor der Chemie promovierte. Die folgenden Jahre beschäftigte sich Lifschütz unter anderem mit dem aus Schafswolle gewonnenen Wollwachs, dessen Zusammensetzung er 1896 veröffentlichte. Zwei Jahre später gelang ihm der Durchbruch: Lifschütz isolierte den Emulgator Eucerit aus dem Rohmaterial. 1900 meldete er dieses Herstellungsverfahren zum Patent an. Der Dermatologe Prof. Dr. Paul Gerson Unna erkannte die Bedeutung des Eucerits für die Dermatologie und thematisierte die daraus gewonnene Salbengrundlage Eucerin in seinen Dermatologischen Monatsheften. Trotz aller wissenschaftlichen Anerkennung stellte sich der grosse Erfolg der Lifschütz‘schen Entdeckung erst ein, als der Chemiker 1911 zu Beiersdorf kam. Damit schnell mit der Eucerin-Produktion begonnen werden konnte, kaufte Beiersdorf von seinem vorherigen Arbeitgeber eine grosse Anzahl Maschinen und die Rechte am Herstellungsverfahren. Eucerin wurde zum Grundstoff für die Hautcreme Nivea und damit wesentlich für den wirtschaftlichen Aufstieg von Beiersdorf. Seit 1931 lebte Lifschütz im Ruhestand. Er starb 1938 in Hamburg.